Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, inmitten der majestätischsten Berge der Schweiz zu reisen? Zugreisen transportieren die Herzen der Menschen ebenso wie sie den Ruhm der Alpen feiern. Ich stelle Ihnen drei Eisenbahnlegenden vor: den Glacier Express, den Bernina Express und den Golden Pass.
Der Bernina Glacier Express: ein außergewöhnlicher Zug, der Zermatt mit St. Moritz verbindet
Zwischen dem Wallis, Uri und den Graubünden, erstreckt sich eine Eisenbahn. Der Schatz schlängelt sich durch die Gipfel, die 4000er ziehen an unseren Augen vorbei. Matterhorn, Liskamm, Monte Rosa, Weisshorn... so viele Giganten, deren Größe die Passagiere in Staunen versetzt. Acht Stunden Zugfahrt sind für diese Überquerung erforderlich. Damit ist er der langsamste Schnellzug der Welt!
Die Geschichte des Glacier Express Bernina: Symbol für Exzellenz
Die am 25. Juni 1930 eingeweihte Bahn, die Zermatt mit St. Moritz verbindet, umarmt die Pracht der Schweiz. Von Anfang an hatte sie ein klares Ziel: den Reisenden ein Fenster zu den Juwelen des Landes zu öffnen. Der Erfolg stellte sich sofort ein, die ersten Passagiere waren gefesselt. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs musste der Zug die verheerenden Folgen des Konflikts ertragen. Der Betrieb wird zu einer schmerzhaften Pause gezwungen. Doch der Zug, der in seinem Geist unzähmbar ist, steigt 1948 aus der Asche auf. Er fährt wieder durch die Landschaften der Schweiz, sein alter Glanz ist wiederhergestellt. Jedes Detail seines Services ist darauf ausgerichtet, erstklassigen Komfort zu bieten und das Erbe der Schweizer Eisenbahn-Exzellenz zu feiern. Der Bernina Glacier Express erstrahlt weiterhin als Symbol der helvetischen Größe.
Der Glacier Express ist weltweit anerkannt und zeichnet sich durch seine Excellence-Klasse aus. Die Reise durch die Alpen wird zum Genuss. Ein erhabenes Spektakel, bei dem der Luxus mit der Erhabenheit der umliegenden Gipfel verschmilzt. In diesem außergewöhnlichen Waggon werden die Passagiere mit fünf Gourmetgerichten aus der Region verwöhnt. Der Komfort ist unvergleichlich. Jeder Sitzplatz auf der Fensterseite bietet unvergessliche Ausblicke, wie zwischen Himmel und Erde schwebend.
Bernina Glacier Express Route: Reise zwischen Bergen und Wundern
Es gibt Orte, die den Atem anhalten und die Seele bewegen können. Der Glacier Express Bernina lädt uns ein, diese Orte zu entdecken. Die Reise beginnt in St. Moritz, einem Dorf, in dem sich Eleganz mit Ruhe verbindet. Zwischen den Gipfeln des Engadintals gelegen, erhebt sich dieser Skiort auf 1856 Meter über dem Meeresspiegel. St. Moritz badet in außergewöhnlich viel Sonnenschein und enthüllt seine spiegelnden Seen und schneebedeckten Berge.
Die Bahnlinie führt dann in die Rheinschlucht. Ein Naturspektakel, das an den Grand Canyon erinnert und in dem die Natur ihre Geheimnisse bewahrt. Diese wilden Schluchten, die von einem reißenden Fluss durchzogen werden, sind von weißen Felswänden und ausgedehnten Wäldern gesäumt. Wie ein Eden am Wasser beherbergt die Flora und Fauna einen großen Reichtum. Und in diesem lebendigen Gemälde übt das Universum selbst seine Malkünste.
Der Glacier Express Bernina schlängelt sich weiter bis zum Oberalppass, der auf 2044 Metern Höhe zwischen den Glarner und Lepontinischen Alpen liegt. In der Nähe des Passes entspringt der Rhein am Tomasee und beginnt dann seine Reise durch Europa.
Die Überfahrt endet in Zermatt. Die Stadt ist die Hauptstadt der Schweizer Alpen und empfängt jedes Jahr Tausende von Besuchern. Neben seiner weltweiten Bekanntheit hat es sich zum höchstgelegenen Skiort Europas entwickelt. Seinen Ruf verdankt er den legendären Bergen, die ihn umgeben. Unter den 38 Viertausendern, die das Tal überragen, thront das Matterhorn. Als Pyramide aus Fels und Eis ragt es als König der Schweizer Alpen in den Himmel. Ein Meisterwerk der Natur, das Zermatt zu seinem Wahrzeichen gemacht hat.
Bernina Express: Juwel der Berge
Der Bernina Express zieht seine Bahn zwischen Chur und Tirano. Mit einer Länge von 156 Kilometern und einer Fahrzeit von etwa vier Stunden erstreckt er sich von der Schweiz bis nach Italien. Vor unseren Augen ziehen die Wunder vorbei: Morteratsch-Gletscher, Vadret da Palü, der Gipfel des Piz Bernina... so viele Schätze aus Fels und Eis, die sich uns offenbaren.
Bernina Express: Der rote Zug der Berggipfel
Der Bernina Express, der auch als "roter Zug der Gipfel" bezeichnet wird, zeichnet sich durch seine technischen Meisterleistungen aus. Das Herzstück dieser Technik sind die Wendelschleifen: spiralförmige Konstruktionen, die es dem Zug ermöglichen, auf sehr kurzen Strecken an Höhe zu gewinnen. Wie ein Band, das sich in sich selbst zusammenfaltet, ziehen diese Schleifen Kreise in einer Landschaft, die in tausend Lichtern erstrahlt. Der Zug beginnt dann seinen Tanz auf diesen Spiralen. Die Bernina Express ist ein UNESCO-Weltkulturerbe. Jede Fahrt mit dem Bernina Express wird zu einer Begegnung zwischen Ingenieurskunst und der Majestät der Alpen.
Der Bernina Express bietet mit jedem zurückgelegten Kilometer ein immer wieder neues Panorama. Ausgehend von den Alpentälern entfernt sich der Zug allmählich von den Gipfeln und taucht in das milde Klima des Mittelmeers ein. Von den Gletschern bis zu den Palmen folgen zwei Welten aufeinander. Zwischen dem Schauer des alpinen Klimas und dem Streicheln des mediterranen Atems wird unsere Seele transportiert.
Strecke des Bernina Express: Von der Schweiz nach Italien
Von Chur aus, der ältesten Stadt der Schweiz, fährt der Bernina Express zunächst entlang der Ufer des Hinterrheins. Je weiter er sich von Chur entfernt, desto mehr verändert sich die Landschaft. Die Stadtkulisse weicht dichten Wäldern, während am Horizont die ersten Hänge der Bündner Alpen zu sehen sind. Der Zug fährt über das Landwasser-Viadukt, eine technische Meisterleistung, die 65 Meter in die Höhe ragt und direkt in einen Tunnel führt, der in den Fels gehauen wurde. Ein theatralischer Einstieg in die Welt des Hochgebirges, wo der Bernina Express eine kurvenreiche Linie zwischen dem Alpenhimmel und dem Festland zieht.
Nach der Überquerung des Viadukts fährt der Zug auf die Höhen von Filisur und Bergün. Dann kommt der Albulapass. Ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, der Zug beginnt einen kühnen Aufstieg durch Spiralen und Tunnel, die sich der Logik widersetzen. Der Bernina Express trotzt den steilen Flanken wie ein Bergsteiger, der sich mit einem Titanen aus Fels konfrontiert sieht. Wie ein Kletterer, der den Gesetzen der Schwerkraft trotzt, zieht er sich hoch, um die Panoramen einer himmlischen Natur zu entdecken.
Die Fahrt geht weiter in Richtung Süden, nach Pontresina und zum Berninamassiv. Dort erreicht der Zug seinen Höhepunkt im Bernina Hospiz auf über 2250 Metern Höhe. Die glitzernden Gletscher und schneebedeckten Gipfel beginnen ihre Parade. Danach folgen die Bergseen, unter anderem der Lago Bianco. Er funkelt auf dem Pass mit seinem milchigen Weiß.
Die letzte Etappe führt uns nach Tirano in Italien. Hier zeigt sich ein starker Kontrast. Die raue Alpenlandschaft weicht der Sanftheit von Weinbergen und Olivenhainen. Die Reise geht zu Ende. Mit dem Überschreiten der Grenze bietet der Bernina Express eine epische Reise durch die Natur und die Menschheit und hinterlässt einen unauslöschlichen Eindruck in den Köpfen derer, die das Privileg haben, an Bord zu gehen.
Golden Pass Express: Legendärer Zug im Herzen der Schweizer Alpen
Der Golden Pass Express, eine Ikone der Eleganz und Innovation in der Welt der Eisenbahn, lädt zu einer luxuriösen Erkundung der Alpen ein. Als Ergebnis des Bestrebens, die drei Sprachregionen der Schweiz zu verbinden, verbindet er Luzern, das Herz der deutschsprachigen Schweiz, mit Montreux, der Perle der französischsprachigen Riviera.
Die Geschichte des Golden Pass Express: Zwischen Eleganz und Innovation
Der Bau des Golden Pass Express geht auf das Jahr 1873 zurück. In den Köpfen der Erbauer keimte ein ehrgeiziges Projekt. Den Genfersee, den Thunersee und den Brienzersee zu vereinen, um die drei wichtigsten Wirtschaftszentren zusammenzuführen. Die Herausforderungen sind kolossal: Die Überwindung imposanter Berge, tiefer Täler und die Lösung eines Dilemmas, das mit den unterschiedlichen Spurweiten der Eisenbahngleise zusammenhängt. Die Ausdauer der Ingenieure wird auf die Probe gestellt.
Das Projekt wird mit neuen Ambitionen wiederbelebt. Im Jahr 1930 wurde eine kühne Initiative gestartet: die Installation einer dritten Schiene. Trotz hoher Ambitionen scheitert dieser Traum an der harten wirtschaftlichen und technischen Realität. Im Jahr 2006 erlitt das Projekt einen entscheidenden Rückschlag: Die Koexistenz von Meter- und Normalspur im Bahnhof Spiez erwies sich ohne die Hinzufügung eines unterirdischen Gleises als unüberwindbar. Angesichts einer Kostenexplosion bricht das Projekt unter seinem eigenen Gewicht zusammen.
Doch Innovation überschreitet alle Grenzen. Im Jahr 2008 nahm unter der Ägide der Montreux-Eisenbahngesellschaft Oberland bernois (MOB) eine revolutionäre Idee Gestalt an. Warum nicht das Rollmaterial selbst umgestalten? So entstand das Konzept des Drehgestells mit variabler Spurweite. Diese Technologie, die es ermöglicht, den Zug an unterschiedliche Spurweiten anzupassen, macht den Golden Pass Express zu einer Weltpremiere. Die Strecke wird zum Symbol für Beharrlichkeit und Innovation. Das Reiseerlebnis ist unvergleichlich. Die gesamte Strecke ist darauf ausgelegt, die Pracht der Alpen zu sublimieren.
Der Golden Pass Express definiert die Grenzen der Exzellenz laufend neu. Die Prestige-Klasse, die Verkörperung dieses Prinzips, verwandelt die Odyssee in die perfekte Verschmelzung von Komfort und dem Eintauchen in das Reich der Berge. Jedes Detail ist von diskretem Luxus und akribischer Aufmerksamkeit geprägt. Die Waggons, die mit Sitzheizung ausgestattet sind, versprechen eine unvergleichliche Kontemplation durch Panoramafenster, die sich zum Himmel hin öffnen. Dieser exklusive Service, der nur neun Privilegierten vorbehalten ist, verwandelt jede Abfahrt in ein außergewöhnliches Ballett.
Strecke des Golden Pass Express: Weg zu den Gipfeln
Zwischen Gipfeln und Tälern zieht der Golden Pass Express seine Bahn durch die Landschaft. Die Route beginnt in Luzern, wo das Wasser des Vierwaldstättersees den azurblauen Himmel und die schneebedeckten Gipfel widerspiegelt. Von Anfang an ist jeder Kilometer eine visuelle Symphonie, die zu verzauberten Horizonten führt.
Der Zug steigt dann auf und erklimmt die Hänge der BernerOberland , wo sich die saftigen Wiesen je nach Jahreszeit in goldene Teppiche verwandeln. Durch die Panoramafenster entfaltet sich die Kraft des Massivs. Die Felspyramiden strecken ihre Spitzen in den Himmel. Sie zerreißen den Himmel und verkünden ihre himmlische Macht. Dominant und imposant überragen sie das Reich der Menschen.
Der Goldene Pass führt weiter nach Gstaad und umschmeichelt die Ausläufer der Berner Alpen. Das Dorf mit seinem diskreten und eleganten Charme verkörpert dieses "letzte Paradies in einer verrückten Welt", wie Julie Andrews es formulierte. Von Gstaad aus beginne ich meine Erkundungen zu weniger bekannten, aber ebenso majestätischen Gipfeln wie der Gummfluh, der Videmanette und dem Rubli.
Die Reise findet ihren Höhepunkt in Montreux. Montreux ist ein Ort der Kultur und der Melodien, in dessen Straßen die Echos des berühmten Jazzfestivals widerhallen. Die Künstlerstadt, die in einer Symphonie aus Musik, Farben und Geschmäckern schwelgt, wacht über den Genfer See und die umliegenden Gipfel. Der See verschmilzt in seiner unendlichen Ruhe mit den Waadtländer Gipfeln, die sich wie Wächter aus Felsgestein erheben. Diese von der Zeit geformten Berge beherrschen mit ihren scharfen Kanten den Horizont. Und Montreux, die Stadt des Klangs, entfaltet ihre Symphonie zwischen dem See und den Gipfeln.
Die Schweizer Züge, wahre technologische Meisterleistungen, befördern uns durch die schönsten Alpenlandschaften. Sie sind das Ergebnis des menschlichen Einfallsreichtums, und ihr Glanz enthüllt die Meisterwerke der Natur. Eine unvergleichliche Schönheit zwischen der Welt der Menschen und dem Himmel.