Die diesjährige Fotoausstellung " Zeugen des Eises", die im Rahmen des Internationalen Gletscherfilmfestivals in Genf gezeigt wird, stellt die Werke von Thomas Crauwels in den Mittelpunkt. Die Gelegenheit, auf die Geschichte der Alpengletscher zurückzublicken und die von dem Fotografen verfolgte Mission zu erörtern: mit seiner Kunst von der Größe der hohen Berge zu zeugen und so zur Erhaltung des Erbes der Alpen beizutragen.
Fotografische Ausstellung Zeugen aus Eis 2023 | Zu Ehren der Alpengletscher
Die Fotoausstellung Témoins de glace (Zeugen des Eises ) findet vom 9. Oktober bis zum 9. November 2023 in der zentralen Allee des Parc des Bastions in Genf statt. Fünf renommierte Künstler präsentieren ihre Werke als Hommage an die Schönheit der Alpengletscher. Durch ihre Kunst möchten sie uns für die Zerbrechlichkeit dieser vom Aussterben bedrohten Eisjuwelen sensibilisieren. Thomas Crauwels Nicolas Crispini, Bernard Garo, Eddy Mottaz und Jacques Pugin sind die Botschafter eines Reiches, in dem das Eis einst König war und das nun das unaufhaltsame Schmelzen seines ewigen Schnees beklagt.
Die Fotoausstellung findet im Herzen von Genf im Rahmen des 7. Internationalen Gletscherfilmfestivals (FIFG) statt, das vom1. bis 3. Dezember 2023 im Maison des arts de Grütli veranstaltet wird. Dokumentarfilme, Podiumsdiskussionen und Vorträge werden die Auswirkungen des Klimawandels auf die Welt im Allgemeinen und die Alpen im Besonderen beleuchten. Das Publikum wird dazu aufgefordert, seine Beziehung zum Leben zu überdenken und anders für die Zukunft zu handeln.
Kleine Geschichte der Entwicklung der Alpengletscher
Die Ausdehnung der Alpengletscher schwankt im Laufe der Jahrtausende ständig und passt sich den wechselnden Eiszeiten und gemäßigten Klimazonen an. Die Berge sehen aus wie weiß gehüllte Kolosse oder wie heisere Kreaturen. Vor etwa 115.000 Jahren erlebte die Erde ihre letzte große Eiszeit. Eisströme wälzten sich von den Bergen hinab und drangen in die Täler ein. Dort lagerten sie ihre Moränen ab und gruben Seen. Sie formten die Landschaft und beherrschten die Alpen. Bis zu dem Tag, an dem die Kälte einem milden Klima weichen musste. Die Gletscher zogen sich langsam zurück, um sich in sehr große Höhen zu flüchten. Dort warteten sie geduldig auf ihre nächste große Stunde. Doch eines Tages wurde die Sonne schwächer, die Vulkane erwachten und die Elemente vereinten sich, um die Kälte wieder hervorzubringen. Im 14. Jahrhundert n. Chr. brach die Kleine Eiszeit aus, die den Gletschern die Kraft gab, zu wachsen. Auch wenn sie alles umstoßen und sich mit Schnee vollsaugen, um an Kraft zu gewinnen. Und sich angesichts dieser Opulenz für ewig zu halten.
Das Schicksal hatte jedoch anders entschieden. Seit 1850 ziehen sich die Alpengletscher unaufhaltsam zurück. Jedes Jahr verlieren sie mehr und mehr an Masse. Im 21. Jahrhundert beschleunigt sich das Abschmelzen. Zu den natürlichen Faktoren kommen die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten hinzu, die mittlerweile die Hauptursache für das Aussterben der Gletscher sind. Als Wächter des Klimas gehören die Gletscher zu den ersten Opfern des Klimawandels. Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten die Gletscher in den Schweizer Alpen 60-95% ihres heutigen Volumens verloren haben. Einige der Gletscher sind bereits verschwunden, während andere noch weiter schrumpfen, da sie unter wiederholten Hitzewellen leiden. Die Alpen verändern sich in atemberaubendem Tempo. Und die Folgen dieses Wandels sind noch nicht in vollem Umfang abzusehen, sowohl in Bezug auf Naturgefahren als auch auf die Hydrologie, die Biodiversität und unsere Gesellschaften. Es liegt nun an uns, die Geschichte der Gletscher zu bewahren und gleichzeitig die Alpen vor dem Schicksal zu schützen.
Die Kunst von Thomas Crauwels | Fotografie als Zeuge der Größe der Alpen
Thomas Crauwels verfolgt eine glühende und wertvolle Suche. Es ist das Bestreben, das Gedächtnis der Alpen zu bewahren. Die meisterhafte Schönheit eines kristallklaren Königreichs, das den Himmel berührt, zu verewigen. Er hält Ausschau nach dem flüchtigen Moment, in dem die Natur plötzlich ihre ganze Majestät offenbart. Dieser Moment, in dem die Elemente aufeinanderprallen, um dem Auge das großartigste Schauspiel zu bieten. Wenn die Berge aus dem Schatten ins Licht treten, vom Wind gebleicht und vom Nebel getragen werden, erweckt der Fotograf das Unfassbare zum Leben. Seine Kunst zeugt von der Reinheit ihrer Formen und der Präsenz ihrer Grate. Durch das Spiel mit Licht, Texturen und Farben porträtiert er diese titanischen Berge, die seine Seele zum Schwingen bringen, so wie sie uns mitten ins Herz treffen. Wenn wir seine kraftvollen und prächtigen Werke betrachten, wagen wir uns auf den Gipfel der Welt. Eine fabelhafte Reise zu den Gipfeln, jenseits von uns selbst, um uns besser zu finden.
Durch seine Fotografien wird Thomas Crauwels zum Zeugen der Größe der Alpen. Er setzt das Erbe einer Welt fort, die sich in einer Metamorphose befindet. Er macht aus der Vergänglichkeit einen süßen Moment der Ewigkeit. Damit wir immer und immer wieder die Pracht dieser legendären Berge bewundern können. Sie sind die Herrscher über ein Land, das immer mehr verblasst, in dem Eis und Fels sich glitzernd vermischen, um den Sternen die ganze Schönheit der Welt zu schenken.
Finden Sie die fotografischen Werke von Thomas Crauwels , Nicolas Crispini, Bernard Garo, Eddy Mottaz und Jacques Pugin im Parc des Bastions in Genf vom 9. Oktober bis zum 9. November 2023.
