Schwindelerregende Fotografie der Aiguille de Blaitière, einer der berühmtesten Aiguilles auf Chamonix. Mit einer Höhe von 3522 m stellt sie ihre beeindruckende Vertikalität im Herzen des Mont-Blanc-Massivs in den französischen Alpen zur Schau.

Dieses Porträt der Aiguille de Blaitière habe ich bei Einbruch der Dunkelheit aufgenommen. Als der stürmische Himmel endlich aufklarte, traten die scharfen Zacken aus dem Halbdunkel hervor. Das letzte Licht des Tages spiegelt sich auf den frisch verputzten Schneewänden. Eine flüchtige Pracht, die in der Regel nur wenige Stunden anhält. Doch in dieser Nacht gewährt ihr die Dunkelheit einen Aufschub. Das Kunstwerk ist durch die Kälte geschützt und überlebt bis zur Rückkehr der Sonne. Die ersten Strahlen der Sonne, die die Wände beleuchten, werden die vergängliche Skulptur, die Ausdruck der höchsten Größe der Berge ist, zum Schmelzen bringen.

Mit diesem Foto wollte ich die ausdrucksstarke Silhouette der Nadel, die in den Himmel ragt, hervorheben. Die Textur des Felsens steht ebenfalls im Mittelpunkt des Bildes. Durch fabelhafte Kontraste offenbart uns der Schnee seine bislang verborgenen Kurven, seine klaren und kräftigen Linien, die seine Persönlichkeit widerspiegeln.

Es ist meine Leidenschaft, diese seltenen Momente, die die Natur uns schenkt, festzuhalten. Ich bin gerne dort, wo die Berge ihre unendliche Schönheit entfalten. Wenn die Nacht nach einem Sturm hereinbricht, ist es bitterkalt. Ich stelle meine Kamera auf ein Stativ und verlängere die Belichtungszeiten meiner Fotos. Während die Dunkelheit die Berggipfel umhüllt, gelingt es mir so, die unmerkliche Helligkeit einzufangen. Durch meine Kunst offenbare ich das Unsichtbare und veredle so die Schönheit des Hochgebirges, meiner ewigen und faszinierenden Muse.