Das Massiv der Aiguilles Dorées erhebt sich wie eine unüberwindbare Mauer im Herzen des Mont-Blanc. Es errichtet seine Gipfel wie Verteidigungstürme über dem Plateau von Trient. Die Tête Biselx in der Mitte des Bildes und die Aiguille de la Varappe, die rechts in 3518 m Höhe gipfelt. Die Aiguilles Dorées, grandios und unveränderlich, glitzern in den Schweizer Alpen in den letzten Stunden des Tages. Und dieses Schwarz-Weiß-Foto markiert unsere erste Begegnung, die sich für immer in mein Gedächtnis gebrannt hat.

Wir schreiben das Jahr 2012 und ich entdecke die Berge noch immer. Wie schön müssen die Aiguilles Dorées unter der Sommersonne sein! Ihr Name inspiriert mich und ich träume bereits von Lichtspielen und silbrigen Grautönen. Ich beschließe, mich in der Trient-Hütte niederzulassen und auf den Moment zu warten, in dem das Massiv seinen tiefsten Glanz enthüllt. Drei Tage vergehen, bis das Wunder geschieht. Drei Tage, in denen ich unter starken Kopfschmerzen leide, da mein Körper noch nicht an das Hochgebirge gewöhnt ist. Aber trotz der Schmerzen setzte ich meine Suche fort. Die Gipfel zu betrachten, ohne jemals zu versagen. Meine Leidenschaft für die Höhe ist bereits stärker als alles andere.

Bis zu jenem Ende des Tages, an dem ich den Moment kommen sehe, auf den ich so lange gewartet habe. Während die Winde in der Höhe auffrischen, erobern die Wolken den Horizont. Sie tanzen im Rhythmus des Sturms vor der Sonne und werfen bewegte Schatten auf den Trientgletscher. Sie zeichnen die Landschaft neu und verleihen den Aiguilles Dorées ein neues Kleid. Fasziniert von so viel Pracht warte ich bis zur Ankunft dieses besonderen Schattens. Auf diesen einzigartigen Reflex, der die ganze Majestät dieses jahrtausendealten Massivs wiedergibt. Bewundern Sie die Macht des Granits und die Pracht des Eises. Den Höhenflug der Wolken und die Kraft der Winde. Die Elemente, die bei Sonnenuntergang zu Ehren einer wilden und ewigen Natur aufeinanderprallen und miteinander verschmelzen.