Wir stehen vor dem Besso, einem märchenhaften Berg, der Zinal und val d’Anniviers dominiert. Mit seinen 3669 Metern Höhe fesselt er unseren Blick und schürt in uns den Wunsch, ihn eines Tages zu besteigen. Ich habe dieses Porträt von Besso von den Höhen des Corne de Sorebois, dem Gipfel der Skigebiete von Zinal und Grimentz, aufgenommen. Zu seiner Linken zieht der Grat des Blanc de Moming vorbei, der von seinem Hängegletscher getragen wird. Am Fuße des Besso erinnern alte Moränen an die Pracht der Gletscher, die heute nicht mehr existieren. Wie der unauslöschliche Abdruck einer glorreichen Vergangenheit. Diese unveränderliche Drapierung verleiht dem Berg eine unvergleichliche Präsenz.

Es ist Frühling und die Alpen brüllen. Umringt von zwei Stürmen kämpft der Besso gegen die wütenden Winde. Geboren im Herzen der Kaiserkrone von Zinal, fühlt er sich plötzlich wie ein Waisenkind. Allein im Angesicht der Not. Der Nebel hat seine legendären Brüder verschlungen und er kann sich nur auf sich selbst verlassen. Mit zwei Zwillingsgipfeln ausgestattet, schwingt der Besso auf seiner rechten Spitze ein Kreuz, um sich dem Himmel entgegenzustellen. Einsamer Held eines vergessenen Königreichs.

Sehen Sie, wie die Sonne es schafft, durch die Wolken zu kriechen. Sie ermahnt den Besso , die Hoffnung nicht zu verlieren. Den Kampf gegen alle Widrigkeiten fortzusetzen. Denn jenseits der Winde und des dichten Nebels gibt es eine Welt, in der alles nur aus Licht besteht. Ich mag dieses Werk, weil es farbig ist, aber dennoch monochrom bleibt. Eingebettet in tiefe und zarte, sanfte und kraftvolle Blau- und Grautöne unterstreicht die Fotografie auf wunderbare Weise die Schönheit von Besso und seine Unermesslichkeit.