Im Kanton Graubünden, im Herzen der Schweizer Alpen, fliegt ein legendärer Grat. An der Grenze zwischen Himmel und Erde, zwischen Licht und Schatten schwankend, führt die Biancograt die Bergsteiger bis zum Gipfel der Piz Bernina , wie der Mensch durch ein Meer von Träumen segelt. Die Biancograt erhebt uns über uns selbst hinaus, so wie sie uns die Herrlichkeit der Welt von oben offenbart. Dieses großartige Reich, das in tausend Lichtern erstrahlt, in dem die Berge sich mit ewigem Schnee schmücken.

Erschütternde Abstraktion, Einfachheit des Äußersten. Ich liebe die Poesie, die dieser Grat singt. Die Anmut seiner Formen, seine eigenwillige Seele. Diese einzigartige Art, den Himmel zu streicheln und gleichzeitig der Welt ihre Entschlossenheit zu verkünden. Elegant und mächtig, schleichend und imposant. Die Vergänglichkeit ihrer Konturen und ihre unveränderliche Kraft. Ihre Schönheit lässt mich nicht los, wie sie mich berauscht. Und ich werde nicht müde, sie zu fotografieren. Wie eine Muse hört sie nicht auf, den Künstler zu inspirieren. Doch während ein Maler oder Bildhauer bei der Gestaltung seines Werkes völlig frei ist, entstehen meine Fotografien allein aus den Wünschen der Natur. Nur die Elemente helfen mir, ihre Schöpfung zu vervollkommnen. Wenn der Schnee die Züge des Berges und die Texturen seines Gesteins enthüllt. Wenn die Wolken die Schönheit der Alpen hervorheben. Wenn das Licht die Größe des Augenblicks unterstreicht. Meine Kunst enthüllt dann die Majestät dieses himmlischen Grats. Die durch den Atem ihres Fluges das Chaos in absolute Gelassenheit verwandelt.