Der Castor ist ein mythischer Berg in den Walliser Alpen und thront zusammen mit seinem Bruder Pollux im Monte-Rosa-Massiv. Man kann ihn vom Gornergrat aus betrachten und seinen Gipfel von Italien oder dem Klein Matterhorn aus erreichen. Am schönsten ist er jedoch von Zermatt aus.

Diese Schwarz-Weiß-Fotografie von Castor entstand im Hochsommer. In der Morgendämmerung erwachte der Berg weiß von den Winden der Nacht. Ein ohrenbetäubender Sturm fegte über seine Flanken. Sehen Sie, wie die Wut der Elemente manchmal die schönsten Meisterwerke zum Leben erweckt! Sie schenken dem Berg neue Texturen, tiefe Kontraste und eine fesselnde Geschichte. Der Castor funkelt wie ein reiner Diamant, eine himmlische Fackel im Herzen des Sturms. Ich liebe diesen Flug vom Schatten zum Licht. Die Kunst des Helldunkels sublimiert den Berg. Wenn die Helligkeit enthüllt, stellt der Schatten Fragen. Eine flammende Intrige auf dem Faden der Sterne, die uns zum Gipfel wie auch zum Herzen unserer selbst führt.

Ich liebe dieses Werk, weil es zweifach ist. Die Castor lädt uns ein, das Licht zu erreichen. Die Glut des Lebens, das Weiß der Seele. Doch das Ende der Reise ist hier nur eine Illusion. Nur ihr Vorgipfel glitzert in der Sonne. Die Odyssee geht im Verborgenen weiter, in einem Schatten, der nicht zu fassen ist. Können Sie die Bergsteiger, die den Gipfel des Castor erreicht haben, unterscheiden? Diese unauffälligen Helden haben nichts anderes im Sinn, als sich selbst zu übertreffen, um den Himmel zu erreichen. Jenseits aller Hindernisse und Leiden sind sie eins mit dem Berg. Sie danken der Natur bei jedem Schritt dafür, dass sie ihnen so viel Pracht und Anmut schenkt. Eroberer, die angesichts der Unermesslichkeit so zerbrechlich sind.