Auftauchen des Matterhorns. Der Herr der Walliser Alpen taucht aus dem Nebel auf, majestätisch und kristallklar. Seine Felswurzeln sind tief in der Erde verankert und seine Spitze reicht bis in den Himmel. Auf diesem wunderschönen Schwarz-Weiß-Panoramafoto steht uns der Grat des Hörnli gegenüber. Auf beiden Seiten seines schwindelerregenden Verlaufs offenbart uns der Berg sein doppeltes Gesicht. Seine Seite ist glitzernd und mit einer prächtigen Schneedecke geschmückt. Seine Nordwand ist unerbittlich, wie eine unüberwindbare Mauer, die zwischen zwei Welten steht. Auf der rechten Seite, hinter dem Zmuttgrat, zeichnet sich die ... Dent d'Hérens. Als kleine Schwester des Matterhorns ist sie ein Echo seiner Größe. Während sich links die italienischen Alpen am Horizont abzeichnen.

Ich habe mein ganzes Leben lang davon geträumt, dieses Werk zu schaffen. Denn das Wolkenmeer erobert selten den Himmel in so großer Höhe. Ich habe lange darauf gewartet, dass es so erscheint, während die heftigen Winde gerade die Gipfel weiß gewaschen hatten. Jahrelang habe ich mich vorbereitet und beobachtet, bis ich endlich im richtigen Moment dort war. Ich versuchte mein Glück, Sturm um Sturm, unermüdlich, in der Hoffnung, eines Tages Zeuge dieses magischen und überwältigenden Augenblicks zu werden. So wie die ersten Bergsteiger die Berge bestiegen, ohne wirklich zu wissen, wohin das Schicksal sie führen würde. Sie glaubten natürlich, dass sie es schaffen könnten, aber was wussten sie schon wirklich? Meine fotografischen Träume tragen mich immer weiter. Immer mit der Hoffnung, dass die Elemente eines Tages eine Symbiose eingehen und sie zum Leben erwecken.

Ich liebe die Gelassenheit und die Kraft, die von diesem Matterhorn-Porträt ausgehen. Das perfekte Gleichgewicht der Formen, für das die Natur ein Geheimnis hat. Als höchster Künstler schenkt sie mir ein wahres Meisterwerk, das ich nur noch ergreifen muss. Der Berg enthüllt seine Pracht demjenigen, der ihn sucht. Seit meinen ersten Tagen in den Alpen habe ich mich in das Matterhorn verliebt und betrachte dieses grandiose Panorama mit vielen Emotionen. Mein Körper ist erfüllt von den Eindrücken des Aufstiegs, den ich über den Hörnli-Grat gemacht habe. Und mein Geist wird von dem Wunsch geplagt, auch die anderen Grate zu begehen. Jeder von ihnen erzählt einen Teil der Geschichte des Matterhorns, enthüllt einen Teil seiner Seele und seiner Schönheit. Denn meine Projekte als Bergsteiger kreuzen sich mit meinem Leben als Künstler. Ich will dem Matterhorn huldigen, indem ich es verewige, wie man auf seinen Felsen tritt. Denn jeder, der seinen Weg kreuzt, weiß tief in seinem Inneren, dass dieser Berg etwas Besonderes ist. Er ist einer von denen, die einen für immer prägen.