Auf diesem außergewöhnlichen Foto des berühmten Matterhorns ist alles gesagt. Wir befinden uns in den Walliser Alpen in der Schweiz. Vor uns liegt der Hörnli-Grat, die Normalroute des Matterhorns, die Licht und Schatten verbindet. Er ist ein wichtiger Akteur in der Geschichte des Bergsteigens, über den Edward Whymper im Jahr 1865 die Erstbesteigung des Matterhorns gelang. Der Zmuttgrat auf der rechten Seite isoliert den Berg im Halbdunkel vom umgebenden Himmel.

Das Matterhorn ganz weiß, ganz mit Schnee bedeckt: Ich habe so lange auf dieses atemberaubende Porträt gewartet. Ich wollte es makellos, völlig verputzt. Mehrere Jahre lang reiste ich jedes Mal nach Zermatt, wenn dort Niederschläge vorhergesagt wurden. Doch nie zeigte sich das Matterhorn so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich suchte nach einer absoluten Ästhetik, die von einer Schneequalität getragen wird, die dem Berg eine blendende grafische Kraft verleiht. Eines Tages, als die Sonne aufging, geschah das Wunder. Der Schnee eroberte die Ost- und Nordseite des Matterhorns, das in seinem silbernen Mantel königlich wurde. Eine natürliche Magie, die nur wenige Tage im Leben wirken kann, wenn die Sonnenstrahlen die Nordseite des hohen Gipfels beleuchten.

Das Spiel von Licht und Schatten sublimiert die Schönheit und Kraft des Matterhorns, eines der spektakulärsten Gipfel der Schweizer Alpen. Die Nordseite des Matterhorns liegt im Dunkeln, doch der Schnee auf der Nordseite reflektiert das Licht der Umgebung und wirft einen hellen Schatten. Als Höhepunkt des Werks bildet die Kondensation um den Gipfel herum eine leichte Wolke, die nach und nach vom Ostwind weggeblasen wird. Der perfekte Moment.

Ich habe großes Glück, dass ich die fast mystische Magie dieses flüchtigen Augenblicks einfangen konnte. Dieses Werk ist ikonisch. Ein Signaturporträt, das die Essenz meiner Kunst verdeutlicht. Seit zehn Jahren fotografiere ich unermüdlich das Matterhorn und nie wieder habe ich es in dieser Form gesehen. Die Perfektion des Lichts und der Schneeverhältnisse mit dem letzten Schliff: die Wolke, die in den Himmel entweicht. An diesem Tag passten alle Elemente zusammen, natürlich durch Glück, aber vor allem dank meiner Beharrlichkeit und meines unstillbaren Verlangens, das Hochgebirge in seiner faszinierendsten und unveränderlichsten Form zu verewigen.