Dieses Panoramafoto nimmt uns mit auf eine Reise ins Herz des Chablais-Massivs. Unser Blick schweift über die Cornettes de Bise und die Dent d'Oche, zwei der höchsten Gipfel dieses Voralpengebirges. Auf der rechten Seite sind auch Les Jumelles und der Grammont zu sehen. Die zentrale Gratlinie markiert hier die Grenze zwischen Frankreich auf der linken Seite und der Schweiz auf der rechten Seite.

Ich habe dieses Bild im Winter aufgenommen, als gerade starke Schneefälle auf die Erhebungen niedergegangen waren. Diese Berge haben einen besonderen Platz in meinem Herzen, da sie zu meinen ersten Entdeckungen gehörten, als ich mich in der Schweiz niederließ. Der Gipfel der Cornettes de Bise war einer der ersten, den ich bestiegen habe. Ich habe eine unvergessliche Erinnerung an den Moment, als ich den höchsten Punkt erreichte. Bei der Begehung dieser Monumente aus Fels lernte ich die Alpen besser kennen. Ich habe lange mit ihnen trainiert. Als ich mich schließlich körperlich und geistig bereit fühlte, konnte ich mich von ihnen lösen und das erreichen, wovon ich wirklich träumte: das himmlische Reich des Hochgebirges.

Mir gefällt besonders die Atmosphäre, die diese Fotografie ausstrahlt, außerhalb der Zeit und der Welt. Durch seine Grafik lässt uns das Werk vergessen, wo wir uns befinden, um in das reinste Angebot der Natur einzutauchen. Diese Steinskulpturen tauchen aus einem Wolkenmeer auf, wie Felsen den Angriffen des Ozeans trotzen würden. Seit meiner Ankunft in der Schweiz bewundere ich dieses außergewöhnliche Phänomen, ohne dass es mir langweilig wird. In Belgien, wo ich herkomme, lebte ich unter den Wolken, ohne mir je vorstellen zu können, dass weiter oben die Sonne mit tausend Lichtern strahlt. Kein Gipfel war hoch genug, um mich über die Nebel zu führen. Hier entdeckte ich ein atemberaubendes Universum, in dem die Realität nicht das ist, was sie zu sein scheint. Eine Welt, in der alles möglich ist und in der, wenn man sich in die Höhe begibt, die Dunkelheit dem Licht weicht.

In den Voralpen sind die Reliefs weniger hoch als die hohen Berge, die normalerweise die Aufmerksamkeit meines Objektivs auf sich ziehen. Hier gibt es keine Gletscher oder schwindelerregende Gipfel. Wälder und Chalets kleiden die verschneiten Hänge. Und doch ist das Ergebnis der Fotografie grandios. Das sanfte und geheimnisvolle Wolkenmeer verleiht dem Bergmassiv Präsenz. Es verleiht diesen bescheidenen Bergen ein himalayisches Aussehen, Felsriesen, die über die Erde herrschen, wie es die höchsten Gipfel der Welt tun würden. Die Illusion ist perfekt und die Stimmung magisch.