Winterlicher Sonnenaufgang im Herzen der französischen Voralpen. Wir stehen vor dem berühmten Dent d'Oche, der sich 2221 m hoch über dem Genfer See und Évian-les-Bains in Hochsavoyen erhebt. Ich habe dieses wunderschöne Voralpenpanorama im Jahr 2020 aufgenommen, als wütende Winde die Berge gerade mit einer dicken Schneedecke überzogen hatten. Ein Moment der Stille, in dem sich die mittelhohen Gipfel in Himalaja-Kolosse verwandeln. Auf dieser Schwarz-Weiß-Aufnahme erwacht der Dent d'Oche bei Tagesanbruch zu neuem Leben, schöner als je zuvor. Lichtdurchflutet und makellos weiß.

Ich wollte den Berg von seiner schönsten Seite einfangen. Wie eine gebleichte Flosse, die in den Himmel zeigt. Ich habe mich für dieses Panoramaformat entschieden, weil es den Dent d'Oche, umgeben von seinen tapfersten Soldaten, ins rechte Licht rückt. Das Château d'Oche auf der rechten Seite und der Pic Boré auf der linken Seite. Auch ihre Gipfel trotzen der Höhe. Mit der gleichen Neigung und dem gleichen Schwung. Die Gipfel antworten einander und scheinen uns in einer grandiosen Melodie das Epos des Hochgebirges zu erzählen. Am Horizont erhebt sich der Moléson über Bulle und Gruyères, während zu seiner Rechten die Freiburger Voralpen wie eine unüberwindbare Mauer wirken. Ganz rechts schließlich sind die berühmtesten Berge der Berner Alpen mit der Pracht des Dent d'Oche zu sehen.

Im Kontakt mit diesen Voralpengipfeln lernte ich die Berge kennen. Ich habe mehrmals im Zelt auf dem Gipfel des Dent d'Oche übernachtet. Um dieses unglaubliche Panorama in mich aufzusaugen. Aber ich hatte ihn noch nie zuvor in einem so schönen Gewand gesehen. Aus einem Wolkenmeer auftauchend wie die gigantischsten Berge. Ich hatte großes Glück, dass ich sie so fotografieren konnte, und ich trage diese kostbare Erinnerung tief in mir. Damit ich nie vergesse, meine Tochter eines Tages auf den Gipfel der Dent d'Oche zu bringen und ihr diesen außergewöhnlichen Aussichtspunkt über die Voralpen zu zeigen.