Die Dent du Géant erhebt sich gigantisch und unbezähmbar im Mont-Blanc-Massiv. Koloss der Alpen, der unsere Vorstellungskraft beeindruckt. Mit dieser feurigen Schwarz-Weiß-Fotografie erzähle ich Ihnen die Geschichte, die dieser Felsen in mir auslöst. Durch die Bewegung der Wolken und das Fliegen seiner Linien, über seinen zerklüfteten Grat und seinen scharfen Gipfel hinweg. Der Berg taucht funkelnd auf, als wolle er die Welt beherrschen.

In diesem Frühling 2016 schlagen die wütenden Winde die Dent du Géant. In einem Moment ist er sichtbar, im nächsten verschwindet er unter einem dichten Nebel. Ich lauerte im Schnee und wartete auf das Unfassbare. Ein Moment, der sich von allen anderen unterscheidet. Ein Fenster zu einer anderen Welt. Stundenlang betrachte ich den Berg, sauge ihn in mich auf, werde eins mit der Natur. Als ich plötzlich einen Blick auf ihn erhasche. Dieser Funke, der dem Werk einen Sinn verleiht. Eine Dreierseilschaft von Bergsteigern überquert die Aiguilles Marbrées. Woher nehmen diese Männer den Mut, den Elementen so zu trotzen? Wie David gegen Goliath geben diese winzigen Abenteurer alles, um den Berg zu bezwingen. Wenn ich sie sehe, weiß ich, dass unsere Schicksale miteinander verbunden sind. Dass meine Schritte mich hierher geführt haben, um diesen einen Moment festzuhalten, in dem der Berg seine ganze Kraft entfaltet. Dent du Géant seine Macht offenbart. Unglaubliches Epos zur Eroberung der höchsten Gipfel.

Im Jahr 2023, sieben Jahre nachdem ich dieses Porträt der Dent du Géanthabe auch ich den Berg bestiegen. Und wenn ich dieses Foto betrachte, erinnere ich mich an jeden einzelnen Schritt meines Aufstiegs. Die Wege, die ich gegangen bin, die Wände, die ich erklommen habe. Mein Körper vibriert noch immer von den Gefühlen, die ich an jenem Tag empfunden habe, und ich denke mit Freude an den Moment zurück, als mein Fuß auf dem furchterregenden Gipfel stand. Denn die Dent du Géant prägt einen Menschen für immer.