Majestätisches Porträt des Täschhorns, des Doms und des Nadelhorns. Dieses Foto ist das Ergebnis von drei Nächten, die ich in meinem Zelt inmitten eines Sturms verbracht habe, während ich auf Schnee wartete, der nicht fallen wollte. Es war ein magischer Moment, allein mit meinen Gedanken, mein Kocher als einzige Gesellschaft, vor diesen unvergleichlich schönen Gipfeln. Am dritten Tag begann der Schnee, die Gipfel zu bestreuen. Um 7.40 Uhr zeigte die Natur das lang ersehnte Schauspiel: Die Berge waren in ein makelloses Weiß gehüllt. Am Himmel war nur eine einzige Wolke zu sehen, die am Gipfel des Täschhorns hing, als wolle sie ein Zeichen ihrer vergänglichen Anwesenheit setzen. In diesem Morgenlicht glitzerte der Weingarten-Gletscher.

Die geschaffene Atmosphäre ist vom Stil Vincent Muniers inspiriert, der gekonnt mit den Nuancen von Weiß spielt. Im Vordergrund rahmt der Nebel wie Flammen die Gipfel elegant ein. Vor kurzem habe ich unter dem Gipfel des Nadelhorns einen Hohlraum entdeckt, eine geologische Kuriosität, deren Geheimnisse nur die Natur hütet.

Einige Jahre, nachdem ich diese wunderschöne Szene verewigt hatte, machte ich die Überquerung des Täschhorns am Dom. Nach einer Nacht im Mischabeljoch-Biwak erreichte ich bei Sonnenaufgang den Gipfel des Täschhorns, gefolgt von der Besteigung des Doms. Wenn ich heute dieses Werk betrachte, hallt es mit einer neuen Intensität nach. Denn abgesehen von der absolvierten sportlichen Herausforderung veranschaulichen diese Berge die Kleinheit des Menschen im Angesicht der Unermesslichkeit der Natur.