Auf der rechten Seite des Rhonetals ragt das Finsteraarhorn stolz in den Himmel. Mit einer Höhe von 4274 Metern in den Berner Alpen gehört der Berg zum himmlischen Geschlecht, das mit seinem unerschütterlichen Fels die Sterne umgibt. Seine majestätische Silhouette beherrscht die umliegende Landschaft wie ein Herr, der über sein Gebiet wacht.

Das Finsteraarhorn erhebt sich wie ein Himalaya-Gipfel aus den Wolken. Eine kühne Pyramide, ein unbefleckter Koloss. Vom Schatten zum Licht zeigen seine Linien die Tiefe der Landschaft. Seine scharfe Kante, die einer fein geschliffenen Klinge gleicht, leitet unseren Blick zum Gipfel. Weiter unten enthüllt der Gletscher den Pass, wo die Bergsteiger ihre Skier vor dem letzten Aufstieg abstellen. Ich mag die Details, die der Schnee auf seinen Felswänden enthüllt. Ich liebe das Spiel der Texturen, die seine Flanken formen, die Schönheit seiner Kämme und die Eleganz seiner Drapierung.

Ich habe dieses Foto vom Finsteraarhorn gemacht, als die stürmischen Winde es gerade mit Schnee bedeckt hatten. Ein glitzernder Schmuck mit vergänglichen Reflexen, der die Präsenz eines normalerweise unauffälligen Riesen hervorhebt. Denn es gibt Porträts, die wir erobern müssen. Die Berge im Herzen der Berner Alpen schützen sich vor den Menschen. Das Finsteraarhorn offenbart seine Majestät aufgrund seiner abgelegenen Lage erst nach einer langen Wanderung durch die wilde Alpenlandschaft. Diese Distanz macht die Begegnung umso mächtiger. Die Emotionen, die man angesichts einer solchen Szene empfindet, sind tief, intim und fast heilig.

Um das Finsteraarhorn ins rechte Licht zu rücken, musste ich viel Geduld und Hartnäckigkeit aufbringen. Den perfekten Winkel suchen, den genauen Ort ausfindig machen, an dem sich der Berg aus dem Wolkenmeer über ihm befreit. Dem Berg zuhörend und im Rhythmus der Winde wartete ich darauf, dass ein Funke von den höchsten Gipfeln der Alpen übersprang. Mit klaren Linien, kristallklarem Licht, allein durch das Spiel des Schnees auf den Felsen jubelt das Finsteraarhorn. Die Anmut der Einfachheit, die Eleganz der Reinheit, das ist die Stärke meiner Kunst.