Glowing Matterhorn ist eine meiner schönsten Fotografien von Hochgebirgen. Sie zeichnet ein charismatisches und grandioses Porträt des Matterhorns in den Walliser Alpen. Im Zentrum des Bildes steht der Hörnli-Grat, der die Ost- und die Nordseite des Berges miteinander verbindet. Wenn Bergsteiger ihn besteigen, können sie von Zermatt aus den Gipfel des Matterhorns in 4478 m Höhe erreichen. Der Felsriese mit den Füßen aus Ton, seine Gletscher, die jedes Jahr durch die globale Erwärmung weiter geschwächt werden, sind hier am unteren Rand des Bildes zu sehen.

Dieses Bild zu malen war für mich ein echtes Abenteuer. Ich wartete verzweifelt auf den angekündigten Regen und musste drei Tage lang auf den Höhen von Zermatt ausharren, in meinem Zelt, mit einem einzigen Kocher als Gesellschaft. Zwei Nächte lang harrte ich im Rhythmus der Windböen aus, die meine Hütte wegzuwehen drohten. Am dritten Tag, eine Stunde vor Sonnenaufgang, erhellte sich der Himmel endlich. In der Nacht hatte der Schnee das Matterhorn mit weißer Farbe bestäubt. Das erste Licht des Tages erreichte in der Ferne hinter dem Monte-Rosa-Massiv das majestätische Matterhorn und schenkte ihm etwas Licht. Um dieses für das bloße Auge unsichtbare Licht in meinem Objektiv einzufangen, habe ich also die Belichtungszeit der fotografischen Aufnahme verlängert. Das Ergebnis liegt vor Ihnen, eine erstaunliche königliche Erscheinung mitten in der Nacht.

Ich mag diese Fotografie sehr, weil sie die Form des Matterhorns hervorhebt. Dank der besonderen Kontraste scheint der Berg wie ein Diamant zu funkeln. Die nächtliche Beleuchtung trägt ebenfalls dazu bei, diesen legendären Gipfel mit seiner unvergleichlichen Präsenz zu vergrößern.

Dieses Porträt zeigt das Matterhorn schließlich als die mythische Kreatur, die ich mir immer vorgestellt habe. Es erscheint wie eine mächtige Sphinx, die über die umliegenden Alpenmassive wacht. Den Blick der aufgehenden Sonne zugewandt, wird sein Rumpf vom Zmuttgrat auf der rechten Seite gezeichnet. Brav und unveränderlich kann man den Blick nicht von ihm wenden. Der Moment ist magisch und fast unwirklich. Er ist das Symbol dessen, was ich mit meiner Kunst vermitteln möchte.