Zwischen dem Val de Bagnes und dem Val d'Entremont triumphiert der Grand Combin über einen ungestümen Himmel. In dieser stürmischen Nacht stieg ich den Berg hinauf bis zur Panossière-Hütte. Dem Nebel und dem strömenden Regen trotzend, habe ich die Höhen der Walliser Alpen erreicht. In der irrsinnigen Hoffnung, dieses riesige, alabasterfarbene Massiv bei Sonnenaufgang zu entdecken. Als ich es bei Tagesanbruch erblickte, wusste ich, dass ich einen einzigartigen Moment erlebt hatte. Mit zitterndem Herzen fotografierte ich ihn. Ein Titan aus Eis, der plötzlich von einem flüchtigen Nebel enthüllt wurde. Vor meinen staunenden Augen bot mir die Natur ihr wertvollstes Schauspiel. Das war im Jahr 2012. Meine erste Begegnung mit Grand Combin. Unvergesslich und märchenhaft. Damals hätte ich nie gedacht, dass ich eines Tages ganz nach oben kommen würde. Auf den Gipfel dieses schwer fassbaren und legendären Massivs. Doch das Schicksal entschied anders. Zehn Jahre später erreichte ich den Gipfel. Zehn Jahre später habe ich den Himmel gestreichelt, um eins mit Les Combin zu werden.

Ich biete Ihnen dieses Werk als ein Vermächtnis an. Die Erinnerung der Alpen, die von den Winden geschaukelt wird. Die Berge verändern sich und ihre Gletscher ziehen sich unaufhaltsam zurück. Daher achte ich darauf, den Abdruck seiner wilden Schönheit zu bewahren. Dieser Schimmer der Ewigkeit, der nach und nach verblasst. Durch meine Kunst bringe ich dieses himmlische Reich ans Licht, damit es nie in Vergessenheit gerät.

Dieses faszinierende Porträt von Grand Combin ist eine Ode an die Reise, ein lyrischer Höhenflug. Abwechselnd führen uns die Schatten bis zum Gipfel. Unser Blick gleitet am Corbassière-Gletscher entlang, um dann zum Licht aufzusteigen. Am Horizont überqueren wir den Combin de la Tsessette und die Aiguille du Croissant, um schließlich diesen maßlosen Gipfel zu erreichen. Der Combin de Grafeneire, wie eine Odyssee durch die Zeiten.