Der Mont Blanc taucht aus den Wolken auf und erscheint grandioser als je zuvor. Als unbestrittener Herrscher der Alpen blendet sein himalayisches Prestige unsere Herzen ebenso wie unsere Seelen. Mit dieser wunderschönen Schwarz-Weiß-Fotografie wollte ich Ihnen die flammende Maßlosigkeit eines legendären Berges zeigen. Für dieses Werk im quadratischen Format flog ich mit dem Hubschrauber auf eine Höhe von fast 5000 Metern, als der Wind nachließ und die Wolken sich auflösten.

Dieses Porträt des Mont Blanc hebt die zahlreichen Zugangswege hervor, die den Rhythmus seiner Nordseite bestimmen. Sie lassen die steileren und wilderen Routen auf der Südseite des Berges in den italienischen Alpen erahnen. Betrachten wir den Weg der drei Berge: vom Mont Blanc de Tacul, über den Mont Maudit bis zum Mont Blanc. Dann der Normalweg mit seinem Zug, der uns zum Nid d'Aigle führt. Anschließend steigen wir zu den Hütten Tête Rousse und Goûter auf. Wir überqueren den Goûter-Grat und erreichen die Vallot-Hütte auf 4362 m Höhe. Sie erscheint auf dem Grat von Les Bosses wie ein verlorenes Staubkorn in der Unendlichkeit der Welt. Dann wandern wir über den Arête Royale, der die Aiguille de Bionnassay durchquert, und den Arête du Brouillard, der über die Pointe Baretti führt. All dies sind Orte, die uns zum Träumen bringen und dem Werk Leben einhauchen.

Dieser atemberaubende Blick auf den Mont Blanc markiert den Beginn des Winters. Die Nordseite der Gipfel ruht nun im Schatten. Der erste Schnee bedeckt die Berge und verwandelt ihr Gestein in ein Juwel aus Licht. Der Schnee füllt nach und nach die von der Sommersonne gerissenen Lücken, sodass der Berg im nächsten Frühjahr wieder begehbar ist. Die versteckten Spalten sind wie Fallen, die von den Gipfeln aufgestellt werden, und der Bergsteiger muss wachsam sein, um nicht in sie zu fallen. Der Mont Blanc, der von den silbernen Reflexen des Abendlichts überstrahlt wird, enthüllt uns die Details seiner Flanken, wie die Natur ihre Geheimnisse.