Am Rande der französischen Alpen herrscht eine mystische Stimmung. Der Augenblick friert ein. Die Stille ergreift Besitz von den Höhen. Aus den Tiefen der Berge taucht ein Meer aus Wolken auf. In der kristallklaren Luft des Mont-Blanc-Massivs ergreift eine Lebenskraft das Reich. Ultimative Macht, Licht und Schatten vermischen sich auf dem spitz zulaufenden Grat. Die über 4000 Meter hohen Gipfel ragen wie Wächter aus Felsgestein hervor.

Während heftige Winde auf die Gipfel treffen, begebe ich mich zur Aiguille du Midi, um die Gipfel von Chamonix zu fotografieren. Ich betrachte die tanzenden Wolken, die die Berge formen, indem sie sie einhüllen und sich dann auflösen. Plötzlich tauchen die Grandes Jorasses aus dem Wolkenstrom auf. Was für ein unglaubliches Schauspiel! An diesem späten Frühlingstag hat mir die Natur die schönste aller Reisen geschenkt. Unsere Odyssee beginnt am Dent du Géant, auf der rechten Seite, die uns zum Gipfel der Nadel von Rochefort auf 4001 m Höhe führt. Der Grat setzt sich bis zum Mont Mallet fort. Schließlich zeigen die fünf Gipfel der Grandes Jorasses ihre immer imposantere Nordseite. Achten Sie auf den Grat, der diese Berge miteinander verbindet. Er gleicht einem Weg, der direkt in den Himmel führt.

Von Gipfel zu Gipfel segelnd, verliert sich unser Blick in der Unendlichkeit des Hochgebirges. Die wilde Natur nimmt uns endlos gefangen. Ich hüte dieses Werk wie ein kostbares Juwel. Ich liebe das Gleichgewicht der Formen, das Spiel von Licht und Schatten, das ich in den Vordergrund rücken möchte. Ich freue mich, Ihnen diese Schwarz-Weiß-Fotografie der Grandes Jorasses zu enthüllen, die das Ergebnis jahrelangen Wartens ist, bevor ich den perfekten Moment festhalten konnte.