Gegenüber von uns erheben sich die beeindruckenden Dents du Midi. Dieses wunderschöne Massiv in den Schweizer Alpen hat sieben Gipfel, die über 3000 m hoch sind: Cime de l'Est, la Forteresse, la Cathédrale, l'Éperon, la Dent Jaune, les Doigts und la Haute Cime. Er befindet sich in der Region Portes du Soleil, einem berühmten Skigebiet an der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz.

Die Dents du Midi gehören zu meinen Lieblingsbergen, da sie eine zentrale Position in den Alpen einnehmen. Sie sind von fast allen Alpengipfeln über 4000 Meter zu sehen. Und ihre höchsten Punkte bieten uns einen atemberaubenden Panoramablick auf die berühmtesten Berge der französischen und Schweizer Alpen. Abgesehen von ihrer Lage bin ich von der Schönheit dieser Bergkette, ihrer Geometrie und dem daraus resultierenden Gleichgewicht angezogen.

Dieses wunderschöne Panoramafoto habe ich bei Sonnenaufgang aufgenommen, als ein Wintersturm auf die schneebedeckten Gipfel traf. Während die Bergkämme aus den Wolken auftauchen, lässt der Wind in seiner Wut die Berge erzittern. Das Morgenlicht beleuchtet sanft den Ostgipfel. Die Nordseiten der Berge, die im Schatten geblieben sind, profitieren vom Widerschein der Sonne auf ihrer Schneedecke. Ich mag besonders die Subtilität dieser Kontraste, die es ermöglicht, die Größe eines Berges, der von den Elementen geplagt wird, hervorzuheben.

Das schönste Licht fängt man am Morgen ein. Und Sie können mir glauben, dass ich mich sehr anstrenge, um es in meinen Bildern festzuhalten. Es fällt mir immer schwer, früh aufzustehen und nachts durch den Schnee zu wandern, während ich meine ganze Ausrüstung trage. Aber trotz Müdigkeit und Kälte setze ich meine ganze Energie ein, weil ich weiß, dass mich am Ende des Weges vielleicht ein Schauspiel von namenloser Schönheit erwartet. Auch die Ungewissheit lässt mich vibrieren. Denn in den Bergen kann man nicht jedes Mal gewinnen. Man kann nur den Himmel studieren und hoffen. An diesem Morgen hatte ich außergewöhnliches Glück. Restwolken segelten unter den Gipfeln, während der Sturm im Hochgebirge noch immer tobte. Immer wieder fand ich mich im Nebel wieder, oder unter einem völlig klaren Himmel, oder vor sehr wenig Schnee bedeckten Bergkämmen. An diesem Tag geschah ein Wunder, das dem Panorama eine dramatische Bedeutung und eine außergewöhnliche Intensität verlieh. So konnte ich die perfekte Balance, nach der ich so lange gesucht hatte, in dieser Kunstfotografie wiedergeben.