Wir befinden uns im Herzen des Mont-Blanc-Massivs, prächtig und unbesiegbar. Dieses Foto wurde von den Höhen zwischen Combloux und Megève aufgenommen und führt uns zum Gipfel des Herrschers der Alpen: dem Mont Blanc. Aus diesem Blickwinkel erstrahlt das Massiv und enthüllt uns vier Wege zum Dach Europas. Zunächst der Weg der drei Berge. Dann, in der Mitte des Bildes, der Normalweg, der über die Nadel und die Kuppel des Goûter führt. Rechts der Königsweg über Bionnassay, dessen Grat, dünn wie eine Schwertklinge, die Schritte des Bergsteigers in Richtung seines Schicksals lenkt. Schließlich erstreckt sich hinter dem Mont Blanc der Nebelgrat, himmlisch und unbezwingbar. In dieser Höhe wird der Sauerstoff immer knapper. Jeder Atemzug wird zur Eroberung. Jeder Schritt eine Herausforderung. Hier oben treffen sich der Geist und der Berg und vereinen sich. Dort oben umarmt der Horizont die Unendlichkeit. 2018.

Ich bin unaufhörlich auf der Suche nach Exzellenz und Schönheit. Starke Winde heulen in den Höhen. Im Angesicht der wütenden Elemente warte ich geduldig, bis der Sturm nachlässt, und hoffe, einen göttlichen Moment festzuhalten. Am Ende des Tages beginnen die Niederschläge nachzulassen. Die Wolken ziehen ab und ein sanftes Licht kommt hervor: das Glowing. In der Abenddämmerung, zwischen Sanftheit und Chaos, erstrahlt das Mont-Blanc-Massiv. Diese Fotografie der französischen Alpen habe ich geträumt, ich wollte sie, ich schätze sie.

Jenseits dieser mythischen Berge nehme ich einen Impuls zur Abstraktion wahr. Wie ein Rohdiamant, der aus den Fluten aufsteigt, strahlen die Gipfel eine tiefe Reinheit aus. Was sehen Sie da? Eine Schildkröte? Einen schlafenden Riesen? Zwischen Realismus und Abstraktion lässt Sie das Mont-Blanc-Massiv über das Reich der Menschen hinaus reisen.