In den Walliser Alpen steht das Matterhorn in der Abenddämmerung in Flammen. Dieses Schwarzweißfoto gehört zu meinen ersten Porträts des Berges. Als ich ihn erblickte, spürte ich sofort, dass die Verbindung, die uns verbinden würde, außergewöhnlich sein würde. Seine pyramidenförmige Silhouette war mächtig und prächtig. Seine Art, sich allein über die Täler zu erheben, auch auf die Gefahr hin, den Zorn der Zeit auf sich zu ziehen. Wer das Matterhorn beobachtet, dem offenbart sich die Pracht einer ungestümen Natur. Das führt dazu, dass auf dem Gipfel seltene Wetterphänomene auftreten.

Als ich dieses Werk im Jahr 2015 schuf, hielt ich noch nicht Ausschau nach schneebedeckten Bergen. Ich folgte meinem Instinkt und meinen Wünschen, um meine eigene Definition von alpiner Schönheit zu entwickeln. Aber ich spürte bereits diesen brodelnden Eifer für eine Bergwelt, die ich einzigartig machen wollte.

Es ist Sommer, und als die Sonne untergeht, bereite ich mich auf ein Biwak auf den Höhen von Zermatt vor. Als plötzlich schlechtes Wetter aufzieht. Der Moment, auf den ich so lange gewartet habe, kommt. Ich muss diese außergewöhnliche Bewegung der Wolken, die sich des Matterhorns bemächtigen, festhalten. Dieses unaufhörliche Hin und Her des Nebels, der den Berg enthüllt und dann wieder verbirgt. Zu diesem Zweck füge ich meiner Kamera einen Schwarzfilter hinzu und entscheide mich für eine Belichtungszeit von 30 Sekunden. Von den 15 Bildern zeigt nur dieses eine die ganze Intensität dieses unvergesslichen Moments. Die Schönheit des Hörnli-Grates, der von den Wolken getroffen wird. Die subtilen Grautöne, die dem Bild eine unglaubliche dramatische Kraft verleihen. Die überwältigende Helligkeit der Nordseite des Berges und die Wolken, die sich an seiner Ostseite festklammern. Das Matterhorn erhebt sich wie eine himmlische Fackel zu Ehren der Größe des Reiches, dem ich meine Kunst widmen möchte.