Dieses vertikale Foto aus dem Helikopter beleuchtet die mythische und betörende Nordwand des Matterhorns. Das Matterhorn zählt zu den berühmtesten Gipfeln der Walliser Alpen. Mit diesem Werk wollte ich die Macht und Größe der Nordseite des Matterhorns, der symbolträchtigsten Seite der Schweizer Alpen, zeigen.

Das Gemälde hebt den Hörnli-Grat hervor, den normalen Weg zum Gipfel. Als Edward Whymper und seine Begleiter den Berg 1865 zum ersten Mal bestiegen, ereignete sich beim Abstieg ein schrecklicher Unfall. Ein Teil der Seilschaft stürzte bis auf den Gletscher am unteren Ende der Nordwand. Die Vertikalität dieses Bildes vermittelt die beeindruckende Höhe des Ortes und den Schrecken, den die Bergsteiger, die an diesem Tag starben, empfunden haben müssen.

Die Neigung des Hangs wird hier durch den Blickwinkel und die vertikale Aufnahme des Fotos noch verstärkt. Ich versuche in meinen Werken stets, den maßlosen und großartigen Charakter des Hochgebirges zu transkribieren. Die gewählten Blickwinkel, das Licht und die Qualität des Schnees sind alles Mittel, die es mir ermöglichen, die Schönheit der hohen Gipfel zu verherrlichen.

Dieses Porträt des Matterhorns habe ich im Frühsommer 2020 aufgenommen, als es plötzlich stark geschneit hatte. Ich hatte großes Glück, denn es ist selten, dass die Bedingungen, nach denen ich suche, zu dieser Jahreszeit alle erfüllt sind. Im Sommer geht die Sonne sehr schnell auf und innerhalb weniger Minuten vertreibt die Wärme ihrer Strahlen den frisch gefallenen Schnee und bringt die Felsen zum Vorschein. Umso schwieriger ist es, den vergänglichen Glanz und die Reinheit des Schnees einzufangen. Hier ist das Licht intensiv und tief, was dem Bild noch mehr Kraft verleiht. Das Matterhorn, der himmlische Gipfel schlechthin, scheint wie ein Obelisk, der den Himmel berühren will, durch die Wolken zu brechen.