Als unüberwindbare Mauer auf den Höhen der Walliser Alpen thront das Mischabelmassiv mit seiner königlichen Statur an der Grenze zwischen den Tälern von Saas-Fee und Zermatt. Als Blickfang erhebt sich der Dom im Herzen dieses Werkes. Mit 4546 Metern über dem Meeresspiegel ist er der höchste Gipfel allein in der Schweiz und dominiert den Horizont. Vom Mischabeljochbiwak aus habe ich im Herbst 2023 seinen Gipfel erreicht. Und ich behalte von dieser wunderbaren Reise in Kontakt mit dem Himmel und der Erde eine Welle von Emotionen wie die Erfüllung eines Traums.

Unsere Reise beginnt auf der linken Seite des Bildes, auf dem Gipfel desAlphubel. Vom Mischabeljoch aus führt uns der Grat zum Gipfel des Täschhorns. Wir steigen weiter bis zur Domspitze auf, bevor wir zur Lenzspitze absteigen. Vor uns liegt die strahlende Nordostwand der Lenzspitze, die durch das Weiß des Schnees und des Eises, das die Felsen bedeckt, erhaben wirkt. Anschließend überqueren wir das Nadelhorn und das Stecknadelhorn. Dann endet unser Epos auf der rechten Seite des Bildes, auf dem Gipfel des Hobärghorns.

Ich habe dieses wunderschöne Foto der Mischabels gemacht, als die wütenden Winde sich entfernten, um sich anderen Gegnern zu stellen. Ein Wolkenmeer überschwemmte die Täler. Die Gipfel halten stand, doch der Nebel droht sie zu verschlingen, indem er heimtückisch an ihren Wänden entlang kriecht. In diesem Moment, in dem sich die Berge in den Himmel recken, um ihre Größe zu verkünden, sind sie die einzigen Gäste in einem vergänglichen Reich, in dem sich Fels und Eis vereinen, um den Sternen das schönste Schauspiel zu bieten.

Ich liebe die Berge des Mischabels und ihre großzügigen Formen. Den Faltenwurf ihres Gewandes und ihre tiefen Risse. Ich liebe das Spiel ihrer Linien, die ineinander übergehen und sich treffen, diese faszinierenden Grate, die uns über uns selbst hinaustragen. Ich liebe das Licht, das das Bild durchdringt, rein und gleichzeitig so intensiv. Von einer Wolke gesiebt, lässt dieses wundersame Licht die Gletscher wie frisch gefallenen Schnee auf den Felsen glitzern. Vor uns liegt die unwirkliche und wilde Pracht der Alpen.