Dieses Panoramafoto zeigt das berühmte Mont-Blanc-Massiv, das nach einem Wintersturm königlich aus einem Wolkenmeer emporsteigt. Links führt uns der Peuterey-Grat nach Italien, während sich rechts die drei Gipfel und der Normalweg des Goûter-Grats in Frankreich befinden. Im Vordergrund tauchen die Aiguilles de Chamonix, unter denen sich die berühmte Aiguille du Midi erhebt, geheimnisvoll aus dem Nebel auf. Im Hintergrund sind die höchsten Gipfel des Écrins-Massivs zu sehen, die etwa 100 km entfernt liegen und die Schönheit dieses ohnehin schon schwindelerregenden Panoramas noch weiter steigern.

Ich habe diese Luftaufnahme von einem Hubschrauber aus in der Region Verbier, Schweiz, gemacht. Ich habe mehrere Jahre lang die Wettervorhersagen studiert, um herauszufinden, wann die Bedingungen für die Entstehung dieses Bildes am besten sind. Ein Hubschrauber kann nicht durch die Wolken fliegen. Wenn er in den Nebel gerät, hat er kaum eine Chance, wieder herauszukommen. Wie der Berg erinnert er uns daran, wie wenig der Mensch gegen die Macht der Elemente ausrichten kann. Ich musste also auf einen Tag warten, an dem der Sturm nach Westen abziehen und genug Wolken zurücklassen würde, um meinem Werk die mystische Atmosphäre zu verleihen, von der ich träumte. Außerdem musste der Nebel so weit aufreißen, dass der Hubschrauber durch den dichten Wattebausch schlüpfen konnte. Und schließlich musste der Wetterbericht die Rückkehr der Sonne ankündigen, damit die Piloten sicher sein konnten, dass sie nach dem Fototermin wieder nach unten fliegen konnten.

Nach mehreren Jahren des Wartens war dieser perfekte Moment endlich gekommen. Ich konnte dieses unglaubliche Bild von unvergleichlicher Schönheit aufnehmen. Das Bild erinnert mich an eine felsige Insel, die inmitten eines endlosen Ozeans auftaucht. Es gibt eine echte Verbindung zwischen der Meereswelt und dem Hochgebirge. Die Natur kommt hier voll zum Ausdruck, mit Kraft und Authentizität, weit entfernt von jeglicher menschlicher Herrschaft. Der Mensch kann sie nicht kontrollieren, er kann dort nicht leben. Er ist dort fremd, zurückgeworfen auf seinen Urzustand. Auf den Höhen der Welt, zwischen Erde und Himmel, ist der Berg König. Und wahrscheinlich ist es genau das, was mich so sehr an ihm fasziniert.