Prächtige Panoramaaufnahme des 3678 m hohen Monte Disgrazia in den italienischen Alpen. Dieser symbolträchtige Berg in der Lombardei trägt einen erstaunlichen Namen. Denn wenn man die Ausgewogenheit seiner Silhouette und die Reinheit seiner Linien betrachtet, strahlt er mehr Anmut und Schönheit als dunkle Wellen aus. Wenn der Monte Disgrazia aus dem Nebel auftaucht, erinnert er an die schönsten Gipfel des Himalaya, die in ewigen Schnee gehüllt sind.

Ich habe dieses Schwarz-Weiß-Panorama im Frühling aufgenommen, als der Berg gerade mit brüllenden Winden zu kämpfen hatte. Die Fotografie veranschaulicht auf wunderbare Weise das Wesen meines künstlerischen Ansatzes. Die Vergänglichkeit verewigen. Die Schönheit dieser seltenen und kostbaren Augenblicke, in denen sich die Berge offenbaren, weitergeben. Wenn plötzlich der Himmel nach einem Sturm aufreißt und den Blick auf die frisch verschneiten Gipfel freigibt. Die ersten Sonnenstrahlen beleuchten ihre Wände. Die silbrigen Farbtöne betonen jede Seite des tentakelartigen Monte Disgrazia, ob sie nun im Schatten oder im Licht liegen. Die Tiefe entsteht durch die verschiedenen Ebenen, die aufeinander folgen. Unser Blick schweift vom Wolkenmeer bis zum imposanten Monte Disgrazia. Schließlich bleibt er an den Bergen der Lombardei hängen, die den Horizont formen.

Ich kenne die Lombardei kaum. Es gibt noch so viele Regionen, so viele Berge, die ich noch erkunden muss. Ich weiß, dass die Zeit kommen wird, sie zu fotografieren. Aber im Moment fühle ich mich mit einer Mission betraut. Eine lebenswichtige und zwingende. Die höchsten Berge und ihre hängenden Gletscher zu verewigen. Denn in 30 Jahren werden sie verschwunden sein. Eiskolosse, die durch die Klimaerwärmung unaufhaltsam geschwächt werden. Dann widme ich ihnen meine Kunst. Diesen Herrschern eines Reiches, das man für ewig hielt und dessen Andenken ich bewahren muss.