Entlang des Nadelgrats überblicken wir die Alpen und die Mischabel. Dieser prächtige Grat öffnet den Weg in eine ganz andere Welt. An den Grenzen der Täler von Saas Fee und Zermatt bewegen wir uns im Gleichgewicht von Licht und Schatten und zwischen Erde und Himmel. Im Vordergrund des Bildes schwingt das Dirruhorn sein prächtiges Kreuz wie ein Ruf zum Abenteuer. Der Nadelgrat führt uns dann vom Dirrujoch zum Gipfel des Hobärghorns in 4218 m Höhe. Grandioser Gipfel, der aus der Vereinigung von Schwarz und Weiß im Zentrum des Kunstwerks entsteht. Wir steigen weiter zum Stecknadelhorn auf, bevor wir schließlich den Gipfel des Nadelhorns erreichen. Dann steigen wir auf der linken Seite auf dem normalen Weg dieser Überquerung wieder ab. Auf der rechten Seite des Bildes wacht der Dom des Mischabel über die Alpen und ihre schönsten Gipfel. Und dahinter, im Schatten, lauert das Täschhorn wie ein Wächter.

Dieses fabelhafte Porträt des Nadelgrats rückt die Giganten der Alpen ins rechte Licht. Sechs legendäre Berge, die reich an der Pracht ihrer hängenden Gletscher sind. Während ich so den makellosen Grat bewundere, erinnere ich mich an jeden Moment seiner Überquerung. An diesem Tag haben mein Freund Vivian Bruchez und ich gegen Wind, Schnee und Kälte gekämpft. Ich liebe dieses Werk wegen dieser vergangenen Augenblicke, die in mir wieder aufleben, wenn ich es betrachte.

Ich liebe diese Fotografie auch wegen ihrer wechselnden Reflexionen. Wenn Licht und Schatten am Himmel tanzen, den Berg formen und das Werk zum Leben erwecken. Ich liebe es, wenn die Elemente sich vermischen, sich überschneiden und sich vereinen, um die Größe der Alpen in den Himmel zu heben. In diesem Frühsommer haben die Winde dem Nadelgrat einen blendenden Schmuck verliehen. Und ich hatte das Glück, diesen kostbaren Augenblick festhalten zu können.