Wunderschönes Porträt desObergabelhorn , der sich zwischen Licht und Schatten am Ende des val d’Anniviers erhebt. Diese Schwarz-Weiß-Fotografie des Berges ist das Ergebnis eines Abenteuers. Denn dieses Juwel der Walliser Alpen lässt sich erst nach einer mehrstündigen Wanderung bewundern. Und wenn ich dann endlich vor dieser perfekten Pyramide stehe, offenbart sie mir all ihre Schönheiten. Der fabelhafte Faltenwurf ihrer Schneedecke, die Eleganz ihrer Linien und die Details ihres Felsens. Mit einem Herz voller Emotionen fotografiere ich sie, um Ihnen die Magie dieses einzigartigen Augenblicks zu vermitteln.

Frühling 2016. Zu dieser Jahreszeit sind die Berge am schönsten. Ich verbringe die Nacht in der Mountet-Hütte. Schlechtes Wetter ist angekündigt, aber mehr weiß ich nicht. Denn die Hütte ist einer der wenigen Punkte in den Alpen, an denen kein Netzempfang möglich ist. Abgeschnitten von der Welt sauge ich die wilde Natur um mich herum auf, unter dem Blick der über 4000 Meter hohen Gipfel. Nach ein paar Stunden Schlaf verlasse ich die Nachthütte und steige mit Fellen zu einem Platz auf, der die Größe derObergabelhorn unterstreicht. Je weiter ich vorankomme, desto mehr Wolken ziehen um den Gipfel. Wird es mir gelingen, mein Werk zu vollenden, bevor der Sturm es vollständig einnimmt? Bin ich in Gefahr, wenn ich meinen Aufstieg fortsetze?

Trotz aller Zweifel gehe ich weiter, denn meine Leidenschaft für die Berge ist stärker als alles andere. Ich muss ihn erreichen, koste es, was es wolle. Und als ich sie schließlich so betrachte, den Diamanten der Alpen, der vom Schatten seines großen Gendarmen getragen wird, spüre ich in mir die ganze Kraft ihrer Seele vibrieren. Die durch den Nebel gefilterte Morgendämmerung beleuchtet ihr vom Schnee gebleichtes Gesicht. Und als Bergfotograf verewige ich die Wiedergeburt derObergabelhorn bei Sonnenaufgang.