Mächtiges Obergabelhorn , das sich am Ende des Val d’Anniviers erhebt. Seine Aura strahlt in den Schweizer Alpen und seine Nordwand singt eine Ode an seine glitzernden Gletscher. Seine Nordwand beeindruckt, obwohl sie nur 300 Meter Höhenunterschied überwindet. Das Eis schmiedet seine Rüstung, die undurchdringlich und imposant ist.

Ich beobachte dasObergabelhorn schon seit mehreren Jahren. Oft halte ich Ausschau nach dem perfekten Moment, in dem die Pyramide mir ihre schönste Seite zeigt. Bis zu dem Tag, an dem der Wind nach einem Sturm meinen Wunsch erfüllte. Die Wolken spuckten Flammen auf dasObergabelhorn , bevor sie es vollständig verhüllten. Der Sturm hatte so heftig geblasen, dass wenige Augenblicke, bevor ich die Szene festhielt, an einigen Stellen der Schnee von der Wand gerissen wurde und sein jahrtausendealtes Eis enthüllte. Bewundern Sie die fließenden Gletscher. Die Tiefe der Gletscherspalten. Durch diese Verwerfungen kann man seine ewige Geschichte lesen. Aus meiner Sicht ist er der schönste Gletscher der Alpen.

Wir schreiben das Jahr 2016. Ich stehe früh von der Mountet-Hütte auf und mache mich mit Tourenski auf den Weg zur Schulter des Zinalrothorns. Das Wetter ändert sich. Der angekündigte Sturm alarmiert mich. Ich kann nicht allein an meinem Aussichtspunkt bleiben, da ich sonst Gefahr laufe, in den Wirren des Hochgebirges stecken zu bleiben. Ich beeile mich, meinen Fotoapparat zu zücken, bevor es zu spät ist. Die Wolken spielen mit dem Gipfel. Mein Herz schlägt vor Adrenalin. In diesem Moment ruft mich der Berg dazu auf, ihn zu verewigen. Ich mache ein paar Aufnahmen und eile dann hinunter, bevor der hohe Berg anders über mein Schicksal entscheidet. Wieder einmal war ich nur ein Gast für einige Augenblicke, ein punktueller Zeuge eines Königreichs der tausend Wunder.