Der Pizzo Badile (3308m) gehört zu den sechs großen Nordwänden der Alpen, zusammen mit dem Eiger, den Grandes Jorasses, der Cima Grande, der Kleinen Dru und dem Matterhorn. Der Gipfel befindet sich im Bergell, im Nordwesten der Bernina-Kette, an der Grenze zwischen der Schweiz von Graubünden und dem lombardischen Italien.

Seit vielen Jahren wollte ich den Grat des Pizzo Badile unter schneesicheren Bedingungen fotografieren. Aber ich wusste, dass sie normalerweise aus reinem Fels bestand...
Nur durch Beharrlichkeit, Planung und Geduld konnte dieses Bild entstehen. Das seltene Foto, das aus der Luft aufgenommen wurde, lässt sich auf mehreren Ebenen genießen.

Der unwirtliche Nordgrat zerreißt hier den Himmel wie ein Blitz. Sie ist nach einem Schneesturm im Frühling völlig verputzt, stürzt plötzlich ab und endet ihren rasanten Lauf in den Abgrund. Die Vertikalität dieser Seite, die etwas Transzendentes an sich hat, verzaubert mich. Sie ist viel schmaler als der Eiger und zeigt sich hier im Kontrast zwischen dem Schnee, dem Eis und dem schwarzen Fels. Ich wollte die Kraft der mineralischen Linien und die unendliche Stärke des schroffen Felsens hervorheben...

Als ich mich an jenem Tag aufmachte, um diese Seite zu erkunden, war ich mir nicht sicher, ob ich dieses Bild machen würde. Ein kleiner Klick und alles ist da!

Hinter jedem "kleinen Klick" steckt eine Geschichte. Mein Pizzo Badile ist die Geschichte einer langen Suche nach Ästhetik. Eine, die nach außergewöhnlichen Aufnahmebedingungen sucht, wenn die Natur uns etwas bietet, was sie sonst kaum zulässt. Dieses Bild erinnert uns daran, dass die Bedingungen in den Bergen uns die Welt in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen können. Man muss nur auf die Zeichen achten, der Natur zuhören und sie spüren.