Pointe Percée
Das Erwachen des Matterhorns in den Aravis
Über das Werk
Die ersten Sonnenstrahlen des Tages tauchen den frisch verschneiten Gipfel in ein sanftes und zugleich gequältes Relief. Weiße und graue Schattierungen wechseln sich in einem kontrastreichen Hell-Dunkel-Spiel ab, während das Schwarz des Felsens an einigen Stellen hervortritt und an die unvordenkliche Rauheit des Ortes erinnert. Der Schnee, der am Vortag reichlich gefallen ist, bedeckt die steilen Bergwände. Die tief stehende, noch zaghafte Sonne lässt die gefrorenen Kristalle glitzern und verleiht der Szene eine fast traumhafte Atmosphäre. Im Hintergrund lösen sich die dunklen Wolken, die Überbleibsel des nächtlichen Sturms, allmählich auf, ohne die Szene jemals ganz zu verlassen, als wollten sie den ständigen Dialog zwischen Licht und Schatten betonen.
Ich musste lange die Meteorologie der Aravis studieren und auf diese perfekte Konstellation aus ausreichend Niederschlag, um die Spitze in einen weißen Mantel zu hüllen, und dem Versprechen einer Aufhellung bei Sonnenaufgang warten. Die Magie dieses Moments liegt in seiner Kürze: Zwischen dem Ende des Sturms und der Ankunft des vollen Lichts hatte ich nur wenige Minuten Zeit, um den Moment festzuhalten. Die Luft war scharf, fast bissig, und der Wind trug zeitweise noch die Überreste des Sturms mit sich, indem er in Böen Schneeschleier aufwirbelte, die sich an den Kanten festsetzten. Jedes Mal, wenn ich den Auslöser betätigte, spürte ich, wie eine Mischung aus Aufregung und Demut angesichts dieses flüchtigen Augenblicks der Gnade in mir pochte.
Die Pointe Percée tauchte in ihrer ganzen Pracht auf und reckte ihre schlanke Silhouette in den Himmel. Wie das Matterhorn im Wallis verleiht sie ihrem Charisma durch ihre Pyramidenform Ausdruck, wenn auch in bescheidenerem Maßstab. Seine schneebedeckte Seite spielt mit verschiedenen Licht- und Schattenebenen und vermittelt so die Komplexität eines Berges, der ständig zwischen Sanftheit und Härte, Zerbrechlichkeit und Kraft schwankt. Dieses Paradoxon versuche ich in meiner Kunst auszudrücken: die Kraft des Hochgebirges zu sublimieren und gleichzeitig die Zartheit und Poesie der Schwarz-Weiß-Kontraste zu bewahren.
Dieses Werk veranschaulicht die Vereinigung zwischen dem Fotografen und der Natur, wenn der Zufall des Wetters sich endlich mit jahrelanger Geduld und Vorbereitung verträgt. Eine intime Gemeinschaft, in der sich der Berg enthüllt, groß, rein und leuchtend. Wenn man ihn betrachtet, wird einem bewusst, wie selten und kostbar diese Momente sind, wie der erste Schnee, der die Felsen wie ein Mantel der Stille bedeckt. Das ist die wahre Magie: das Gefühl, einer flüchtigen Wiedergeburt beigewohnt zu haben, wenn die Pointe Percée, die Königin der Aravis, sich in einem Atemzug offenbart, wie ein geheimes Matterhorn in Hochsavoyen.

Details & Anpassung des Kunstwerks


Kunstdrucke

Limitierte Auflage

Zertifikat und Unterschrift
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