Diese sehr schöne Schwarz-Weiß-Fotografie im quadratischen Format würdigt das Schreckhorn, einen der am schwierigsten zu besteigenden Viertausender in den Berner Alpen. Er erhebt sich 4078 Meter über Grindelwald, in der Schweiz. Sein wunderschöner Grat führt zum Berg Lauteraarhorn, der hier von den Wolken verborgen ist. Die Überschreitung vom Schreckhorn zum Lauteraarhorn ist eine der schönsten Touren in den Alpen und ich träume davon, sie eines Tages zu machen.

Es sind viele Jahre vergangen, bevor ich diesen legendären Gipfel verewigen konnte. In der Region von Grindelwald, ist das Wetter launisch. An einem Tag begräbt es den Berg unter dicken Wolkenbänken, an einem anderen Tag bietet es ihm einen völlig klaren Himmel. Aber nur selten lässt es Raum für das Dazwischen, das ich so sehr schätze. Hier tragen die Wolken den Berg und verleihen dem Werk eine blendende Tiefe. Dieses Schauspiel kann nur am frühen Morgen im Frühling stattfinden, wenn die Sonnenstrahlen die Ostseite des Berges beleuchten und dem Foto seine ganze Kraft und Schönheit verleihen. Diese Szene kann nur bewundert werden, wenn der gerade weggefegte Sturm nicht zu unruhig war. Nur unter dieser Bedingung konnte der Schnee die Gipfel bedecken, ohne von den Böen eines zu ungestümen Windes vertrieben zu werden.

Das war das perfekte Bild. Das Schreckhorn ist mit einer reinen und unberührten Schneedecke bedeckt und reflektiert das Licht wie ein roher und ewiger Diamant. Licht und Schatten liegen sanft nebeneinander und heben die überwältigende Schönheit des Gipfels hervor. Das quadratische Format, das in meiner Kunst selten vorkommt, dient hier der grafischen Gestaltung des Bildes. Der Berg erscheint so für den Menschen unerreichbar, allmächtig und zeitlos.