Im Herzen von Val d’Anniviers erhebt sich das Weisshorn. Es streckt sich in den Himmel und verkündet der Welt seine Schönheit. Mit einer Höhe von 4506 Metern in den Walliser Alpen gehört der Gipfel zu den Himmelsstürmern, die neben den Sternen in makellosem Weiß stehen. Wenn ich diese Westseite des Weisshorns betrachte, erinnere ich mich an den magischen Moment, in dem ich sie fotografisch verewigt habe. Vergänglicher Glanz, die Größe der Natur.

Ich habe dieses Werk des Weisshorns gemacht, als der Sturm es gerade mit Schnee bedeckt hatte. Im Morgengrauen glitzerte der Berg unter einem klaren, wolkenlosen Himmel, ohne die dramatische Stimmung, die ich so sehr suche. Dennoch blieb ich und hoffte, dass das Weisshorn seinen Zorn entfalten würde. Die Stunden verstrichen. Plötzlich wurde meine Geduld belohnt. Die Wolken begannen wie Himmelsmaler die Umrisse des Gipfels zu modellieren. Das war der Moment, auf den ich so lange gewartet hatte.

Das Weisshorn erhebt sich aus den Tiefen der Erde und macht sich auf den Weg, um der Himmelswelt zu begegnen. Robuste Pyramide, unbefleckter Titan. Hinter ihm tummeln sich die aufkommenden Wolken, bereit, den Berg einzuhüllen. Zwischen Licht und Schatten offenbaren sich abstrakte Formen. Ich mag den bläulichen Farbton des Bildes, der an die Farbe der Gletscher erinnert, obwohl sie auf dieser Fotografie nicht vorhanden sind. Ich mag das Spiel der Texturen, die die Kanten formen, die Schönheit des Gesichts und die Eleganz der tanzenden Wolken. Jede Minute verändert sich der Berg. Er verwandelt sich und ich bin da, um diesen Moment der Anmut festzuhalten. Die Seele des Weisshorns haucht der Welt ihre Eleganz und Reinheit ein.