Das Weisshorn, tapfer und titanisch, widersteht der Kraft der Winde, die auf die Walliser Alpen treffen. Edward Whymper, der erste Bergsteiger, der den Gipfel des Matterhorns betrat, sagte über das Weisshorn, dass es noch schöner sei als das Matterhorn selbst. Und ich kann ihm nicht widersprechen. Ich habe diese Schwarz-Weiß-Fotografie im tiefsten Winter gemacht. Während der Sturm tobt, ragen einige hohe Gipfel aus den Wolken hervor. Die Dent Blanche, auf der linken Seite, ist ein Echo der Macht des Weisshorns, des Helden, der über das Chaos, das die Welt überrollt, triumphiert. Die Berge, die ihren Sieg verkünden, antworten einander und zeigen in den Himmel. Im gleichen Schwung der Linien, in der Wiederholung der Formen.

Die Nordwand des Weisshorns enthüllt uns ihre atemberaubende Vertikalität. Schwindelerregendes Couloir, das die Steilhangskifahrer im Frühling hinunterfahren. Auf der rechten Seite zieht der Nordgrat des Berges im Schatten vorbei, während der Gipfel sein gefrorenes Kreuz als Zeichen des Sieges in die Höhe reckt. Auf der linken Seite lädt uns der Normalweg des Weisshorns zu einer Reise ein und entfaltet seine prächtigen Texturen. Ein Meisterwerk der Abstraktion. Der Wind krallt sich in die Flanken des Berges, streichelt seine Wände und fegt mit Vehemenz durch den Schnee. Er modelliert vor unseren Augen die neuen Konturen seiner schneebedeckten Muse.

Ich mag die Kraft dieses Blickwinkels, der die Größe dieses Geschöpfs aus einer anderen Welt hervorhebt. Ein Himalaya-Riese, der durch nichts eingeschränkt werden kann. Das ist der Sinn meiner alpinen Fotografien. Sich zum Zeugen der höchsten Größe zu machen. Von diesen Kolossen, neben denen wir nichts mehr sind. Fels gegen Staub. Und die Schönheit dieser Juwelen der Alpen einzufangen, die heute durch unsere Inkonsequenz bedroht sind. Die gebleichten Berge und ihre glitzernden Gletscher zu verewigen, bevor sie für immer ein anderes Aussehen annehmen.