Wenn sich das val d’Anniviers in Weiß hüllt, erhebt sich unser Blick in den Alpenhimmel. Funkelndes Porträt des Zinalrothorns, Herr der Kaiserkrone von Zinal. Dieses Panoramafoto erzählt uns die Geschichte eines märchenhaften Gipfels. Die Natur hat an diesem Tag ihr schönstes Meisterwerk vollbracht. Mit einem Pinselstrich hat sie ihre Linien gezogen, ätherische Grate, die sich in einem einfachen Schwung mit der Sonne verbinden. Die Kurven sind perfekt, elegant und tief. Der Berg vermischt Schwarz mit Weiß und zieht unsere noch zitternden Herzen in seinen Bann. Ich liebe diesen Blickwinkel, der ihn so mächtig erscheinen lässt. Er ist höher als das Breithorn, das sich zu seiner Linken erhebt. Kräftiger als dasObergabelhorn und dasObergabelhorn, die zu seiner Rechten aus dem Boden sprießen. Das Zinalrothorn triumphiert über den Ansturm der Winde.

Ich habe so lange auf diesen Moment der Gnade gewartet. Ich habe so oft davon geträumt, dass der Nebel die Täler erobert und den Bergen einen samtenen Flaum verleiht. Dort zu sein, am richtigen Ort, wenn die Alpen sich enthüllen. Diesen Hauch fotografieren, um ihn besser zu bewahren. Meinen Blick in diese Vergänglichkeit, diesen Hauch von Magie, dieses himmlische Leuchten tauchen. Für immer dort sein, von Gipfel zu Gipfel segeln und sie neu entdecken. Die Nordwand des Zinalrothorns, die Pracht seiner Gletscher, der Schnee, der sich über Tausende von Jahren angesammelt hat. Seine Seracs, seine Risse und sein gebleichter Fels. Neue Emotionen, unendliche Details. Die Chance zu haben, das Zinalrothorn mit demselben Glanz, derselben Inbrunst zu betrachten.