Als winterliche Silhouetten, die im weißen Licht erstarrt sind, haben mich Rubli und Gummfluh durch ihre meisterhafte Präsenz schon immer fasziniert. Sie beherrschen den Horizont von Gstaad wie unveränderliche Wächter, von Jahrtausenden geformt und in ihr schönstes Schneekleid gehüllt. Wenn der Sonnenaufgang sie nach einer stürmischen Nacht enthüllt, erfasst mich ihre Schönheit und zwingt mich zu jener ehrfürchtigen Stille, die nur die großen Gipfel befehlen können.

Im Herzen des Winters taucht uns diese Schwarz-Weiß-Fotografie in die atemberaubende Welt der Alpenriesen von Gstaad ein. Auf der rechten Seite erhebt sich der Rubli wie eine mächtige, überhängende Pyramide mit einer besonders inspirierenden und markanten Form. Sein präzise geformter Grat enthüllt sich durch ein intensives Spiel von Licht und Schatten. Die zarten Rillen auf seinem Kamm verstärken dieses kraftvolle grafische Gefühl und unterstreichen seinen kühnen und selbstbewussten Charakter. Auf der linken Seite erhebt sich die Gummfluh, begleitet von den Pointes de Sur Combe. Diese Gipfel, die wie ein riesiger Molar aussehen, der mit Gewalt aus den Tiefen der Erde hervorgeholt wurde, imponieren durch ihre beeindruckende Vertikalität und ihre unzugängliche Natur. Hier in einen tiefen Winterschatten getaucht, bringen sie die ganze Strenge und Härte der Jahreszeit zum Ausdruck. Zwischen diesen beiden markanten und strengen Felsgruppen erstrecken sich die Ebenen von Videmanette, die durch ihre Sanftheit und Horizontalität einen bemerkenswerten und subtilen Kontrast bilden. Am Tag nach einem Sturm, der frischen und großzügigen Schnee ablagerte, löst sich der Morgennebel langsam auf und enthüllt diese bezaubernde Alpenlandschaft. Die außergewöhnlichen Bedingungen heben die Lichtkontraste mit der Reinheit der Formen und dem Reichtum der Texturen besonders hervor.

Dieses Werk inspiriert mich ebenso sehr wie es mich erschüttert. Die Dynamik seiner Linien und die Kraft seiner Kontraste. Höchste Emotion und ultimative Faszination. Denn Rubli und Gummfluh sind hier dem Rausch des Himmels ausgeliefert. Die Natur offenbart sich, der Zauber des Winters legt sich über ihre Flanken. Besänftigte Windstöße, die niemals identisch zurückkehren. Angesichts so vieler Pracht scheint der Schnee, der diese Riesen bedeckt, die Zeit einzufrieren und eine Welt zu offenbaren, die unter solchen Bedingungen immer seltener zu sehen ist. Wie ein Atemzug, der zwischen zwei Epochen schwebt, scheint die Seele dieser Berge uns zuzuflüstern, dass Schönheit, auch wenn sie flüchtig ist, es verdient, dass man sie in ihrem reinsten Ausdruck feiert.